Dringender Appell: Essensreste nicht in die Toilette kippen
Die einen mögen sie niedlich finden, anderen läuft ein kalter Schauer über den Rücken, wenn sie allein an sie denken: Ratten. Im Gebiet des Abwasserzweckverbandes (AZV) Unteres Leinetal wurden die eher scheuen Wesen jetzt regelmäßig gesichtet, zuletzt in Badrina, wo sie aus den Kanaldeckeln kletterten. “Ratten im Kanal sind ein “hausgemachtes” Problem”, sagt Jakob Reif, Leiter Betrieb Abwasser der Veolia Wasser Deutschland GmbH, dem Betriebsführer des AZV. Er ist verantwortlich für den Betrieb der Kanalisation in der Region und erklärt: “Die Kanalisation ist für die Tiere ein perfektes Versteck. Hier gibt es für sie keine natürlichen Feinde, dafür aber besonders viele Leckereien, weil die Menschen fälschlicherweise ihre Essensreste über die Toilette entsorgen.”
Für die Ratten sei der Abwasserkanal ein richtiges Paradies, wo sie sich rasant vermehren können. Die Weibchen haben zwei bis vier Würfe mit etwa acht Jungen im Jahr. Da die Jungtiere bereits im 3. Lebensmonat fortpflanzungsfähig sind, kann ein Rattenpaar theoretisch pro Jahr auf bis zu 1000 Nachkommen kommen.
Damit es zu keiner Rattenplage in der Region kommt, appellieren der AZV und Veolia an alle Bürger, ihre Abfälle ordnungsgemäß zu entsorgen, damit die Nager nicht angezogen werden. Sie könnten sonst massive Schäden anrichten und gefährliche Krankheiten übertragen wie Durchfall, Tollwut und Gelbsucht. Jakob Reif betont: “Die Toilette ist kein Mülleimer. Lebensmittel und Essensreste haben hier nichts zu suchen.” Je nachdem, worum es sich handelt, gehören Suppen, Bratenreste oder Kartoffelschalen in den Restmüll. Nicht jedoch in die Toilette oder den Abfluss.
Vorsorglich haben die Veolia-Abwasserexperten in den von den Ratten besuchten Abwasserkanälen Rattenköder ausgelegt. Diese werden regelmäßig erneuert, um eine weitere Vermehrung der Tiere zu verhindern. Das wichtigste sei jedoch, keine Speisereste über die Toilette zu entsorgen, um die Ratten erst gar nicht anzulocken.